Erfahrungen beim Hausbau :: Teil 1

Unser Hausbau-Projekt ist nun weitestgehend beendet. Zumindest alles was im und am Haus angeht. Für die Außenanlagen wird natürlich noch einiges an Zeit und Geld investiert werden müssen. Aber das folgt dann wohl erst im nächsten Frühjahr.

Hiermit möchte ich nun noch unsere Erfahrungen weitergeben, die wir vor und während der Bauphase sowie in den ersten Wochen im neuen Haus gesammelt haben. Diese sind natürlich nicht allgemeingültig und spiegeln nur unsere persönliche Einschätzung wieder. Beginnen wir mit den Dingen die positiv in Erinnerung bleiben und die ich auch weiterempfehlen möchte:

  •  Viel Eigenleistung

Je nach persönlichen Anspruch an das spätere Haus, geht man wahrscheinlich auch unterschiedlich an so ein Bauvorhaben ran. Für mich war es wichtig, für das investierte Geld möglichst viel Haus zu bekommen. Deshalb habe ich versucht mich mit jedem Gewerk und der Art und Weise der Ausführung detailiert zu beschäftigen. Ausstattungsmerkmale die uns wichtig waren, die aber preislich nicht unseren Vorstellungen entsprachen, haben wir in Eigenleistung ausgeführt. Letztendlich ist dabei eine ganze Reihe an Arbeiten durch uns selbst erledigt worden:

Dachsparren streichen
Verkabelung Elektro
Einbau der Rolllädenmotoren
Installation Loxone Hausautomatisierung
Endmontage Sanitär
Malerarbeiten Obergeschoss
Holzfassade
Treppenstufen montieren

Außerdem wurden einige Arbeiten durch Fremdfirmen durch uns beauftragt:

Inbetriebnahme Elektroinstallation
Fliesenarbeiten
Malerarbeiten Wohnzimmer & Spachtelarbeiten
Parkett

Das alles erfordert natütrlich immens viel Zeit & Energie. Aber durch Unterstützung der Familie bekommt man es schon ganz gut „gebacken“. Vielen Dank nochmal dafür. Man kann natürlich auch alles „schlüsselfertig“ durch die Baufirma erledigen lassen. Dann hat man defintiv weniger Stress, bekommt aber letztendlich etwas weniger Haus zum gleichen Preis bzw. nur für einen Mehrpreis ein vergleichbares Haus. Man sollte dabei aber berücksichtigen, dass man durch die Planung im vorhinein und die Organisation mit den Behörden und allen beteiligten Gewerken letztendlich eigentlich täglich in das Bauvorhaben eingebunden ist. Und das für ca. 1,5 Jahre.

  • individuelle Planung – Platzbedarf genau ermitteln

Die zu erwartenden Kosten für ein Haus richten sich maßgeblich nach dessen Größe und Ausstattung. Deshalb sollte man sich vorher genaue Gedanken machen, wieviel Platz man wirklich benötigt. Grob überschlagen kann man mit 1000-1500 € Mehrpreis pro Quadratmeter rechnen. Ein zusätzliches Zimmer mit ca. 15 Quadratmeter kostet also ca. 20.000 € Aufpreis. Auch unötige Nebenflächen wie z.B. ein 15 Quadratmeter großer Flur kosten schnell mal über 10.000€ mehr als ein kleiner Flur mit nur 5qm. Deshalb haben wir unseren Grundriss individuell geplant und uns sehr detailliert über die Größe der Räume Gedanken gemacht. Den gesamten Grundriss haben wir vorab selbst geplant und gezeichnet und sind dann damit zum Planungsbüro gegangen um die Feinheiten umzusetzen.

Richter-Haus war für diese individuelle Planung ein sehr guter Partner. Andere Anbieter wollten uns immer eines ihrer „Katalog-Häuser“ aufquatschen und nur hier und da ein paar Wände verschieben.

  • nachmessen & dokumentieren

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Auch wenn man sich ein wenig blöd vorkommt die Arbeit der „Profis“ zu kontrollieren, kann man durch nachmessen im Rohbau doch schnell mögliche Fehler sofort erkennen und beheben lassen. Schliesslich sind auf dem Bau auch nur Menschen am Werk. Bei uns wurden z.B. zunächst 2 Fenster und 2 Türstürze falsch in der Höhe ausgeführt. Durch abendliches Nachmessen konnte der Fehler gleich am nächsten Tag einfach behoben werden. Wäre es erst später aufgefallen, hätte es möglicherweise zu unnötigen Verzögerungen geführt.

Während der Bauphase sind über 2000 Fotos entstanden. Vor allem für Absprachen mit der Baufirma und Planung der weiteren Gewerke ist es auch sinnvoll wenn man den Bautenstand jederzeit nachvollziehen kann. Gerade die Installation der Lüftungs-, Sanitär-, Heizungs und Elektroleitungen sollte man sehr genau dokumentieren. So kann man später ruhigen Gewissens planen, wo man z.B. Löcher bohren kann und wo man es besser sein lässt.

  • Wäscheschacht

Wir haben uns im Badezimmer einen Wäscheschacht eingebaut, so dass die Dreckwäsche immer direkt im HWR bei der Waschmaschine landet. Die Kosten dafür sind zu vernachlässigen. Dafür hat man die Dreckwäsche immer da, wo man sie braucht und muss sie nicht erst aus dem Kinder- und Schlafzimmern zusammen suchen.

  • Loxone Hausautomatisierung

Unbedingt weiterzuempfehlen ist auch eine Hausautomatisierung. Auch wenn die wirklichen Automatisierungs-Features bisher mangels Zeit noch nicht von mir umgesetzt wurden. Der Vorteil gegenüber einer normalen Elektro-Installation sind schon jetzt mit einer rudimentären Implementierung zu spüren.

– Schnell mal ein Taster umprogrammieren – Heizung/Rollläden von unterwegs steuern – Das vergessene Licht aus der Ferne ausschalten – Zum Aufwachen das Licht leicht automatisch hochdimmen – Die Lüftung auf max. Power stellen wenn das Duschlicht angeht – Tageszeitabhängige Bewegungsmelder – Zentral-aus Funktionen
Die Liste kann fast beliebig erweitert werden und man kann alles jederzeit an seine (neuen) Gewohnheiten anpassen.

Natürlich gibt es auch bei uns einige verbesserungswürdige Punkte. Im nächsten Teil werde ich darauf eingehen…

 

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