Photovoltaikanlage aufs Dach
In der Bauphase hatte ich bereits über die spätere Installation einer Photovoltaik-Anlage nachgedacht und auch gleich ein Leerrohr zwischen HWR und Dachboden dafür vorgesehen. Den Zeithorizont für die Errichtung einer PV-Anlage hatte ich jedoch eher so „in 5-10 Jahren“ gesehen. Nun haben wir uns aus verschiedenen Gründen (günstige KfW-Förderung, Eigenverbrauchsoptimierung mit Loxone, kein Hausbaustress mehr) doch schon vorher entschieden und eine PV-Anlage errichten lassen.
Landläufig hört man ja häufig die Meinung „das lohnt doch nich mehr…“. Die Einspeisevergütung ist schliesslich in den letzten 10 Jahren um 75% gefallen. Jedoch haben sich in der gleichen Zeit auch die Anlagenpreise ähnlich entwickelt. Wenn man die Anlage nur wegen der Einspeisevergütung betreibt, ist es aber in der Tat schwierig die Anlage wirtschaftlich zu betreiben. Der Schwerpunkt sollte daher auf die Eigenverbrauchsoptimierung liegen.
Unser Rahmenbedingungen:
- Dachausrichtung SüdSüdWest
- Dachneigung 30 Grad
- teilweise Verschattung in den Wintermonaten durch eine Eiche
- vorhandene Loxone Hausautomatisierung für das Energiemanagement
In der ersten Planungs- und Orientierungsphase hat mir das Photovoltaik-Forum sehr weitergeholfen. Auch in der Phase der Angebotseinholung und -bewertung war das Forum echt Gold (bzw. Euro) wert. Zunächst hatte ich nämlich ausschliesslich lokale Anbieter angefragt. Die 5 Angebote bewegten sich zwischen 1600€ und 2300€ (ohne Speicher!) pro installierten kWp (Watt Peak). Durch das Forum bin ich dann auf den Anbieter Clen-Solar aus dem Erzgebirge gestoßen. Bei vergleichbarer Ausstattung und Ausführung konnten diese mir ein Angebot von 1180€ pro kWp machen, was ja verglichen zum teuersten Anbieter fast die Hälfte!!! ist.
Die Beratung (telefonisch) war dabei erstaunlicherweise wesentlich besser und ausführlicher als bei allen lokalen Anbietern. Dabei ist Clen-Solar auch wesentlich mehr auf die individuellen Gegebenheiten (Verbrauchsprofil, Verschattung, etc) eingangen. Es werden einen auch keine utopischen Wirtschaftlichkeitsberechnungen präsentiert, wie es bei einigen Anbietern der Fall. Die Zahlungsbedingungen waren zudem auch sehr kundenfreundlich ausgelegt. Der sehr gute Eindruck hat sich jedoch auch bei Installation & Inbetriebnahme der Anlage bestätigt. Insgesamt also fast zu schön um war zu sein.
Bei der Angebotsbewertung und einer realen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung hat mir sehr die Seite Sunnydesignweb von SMA weiter geholfen. Dort kann man sehr schön für sich selbst verschiedene Szenarien und Angebote durchspielen und hat auch so einen guten Vergleich wie wirtschaftlich die einzelnen Angebote sind.

Wir haben nun jedenfalls von Clen-Solar eine 8kWp Anlage installieren lassen, welche seit dieser Woche in Betrieb gegangen ist.
- 8,06 kWp Gesamtleistung
- Solarmodule Heckert-Solar 31 x NeMo 60P260
- Wechselrichter Fronius Symo 6.0.3-M
- Unterkonstruktion WASI – einlagig
Auf einen Batteriespeicher haben wir bewusst verzichtet. Auch wenn einige Anbieter uns diesen „aufquatschen“ wollten, realistisch betrachtet ist dieser zur Zeit noch nicht wirtschaftlich zu betreiben, da die Anschaffungskosten noch zu hoch sind. Vielleicht sieht es ja in ein paar Jahren anders aus…

Unser Fokus liegt daher eher auf die Eigenverbrauchsoptimierung mit Loxone. Deshalb wurde auch ein Fronius Wechselrichter installiert, welcher nativ in die Loxone Hausautomatisierung integriert werden kann. Mit einem zusätzlichen S0-Stromzähler stehen der Loxone dann alle relevanten Daten wie PV-Ertrag, Eigenverbrauch, Netzbezug und Netzeinspeisung zur Verfügung. So kann die Steuerung dann anhand vorgegebener Parameter die Verbraucher, je nach PV-Ertrag steuern. Im Vordergrund stehen dabei die Warmwasserbereitung durch die Dimplex-Wärmepumpe sowie das aktivieren der Waschmaschine und des Geschirrspülers, vorausgesetzt diese sind beladen und aktiviert. Wie ich das im Detail umsetze und wie die ersten Erfahrungen mit der Anlage sind, werde ich ggf. später berichten.
Hey Norman, sage mal wie löst du das mit der Unterbrechung der PV von außerhalb des Hauses. Nur für den Fall dass es mal zu einem Brand kommen sollte. AFAIK wird die Feuerwehr nicht löschen, wenn eine Unterbrechung von außen nicht möglich ist.
Wenn es in einem Wohnhaus so stark brennt, dass die Feuerwehr anrücken muss, ist es wohl von der Schadenssumme kein Unterschied ob es abbrennt oder gelöscht wird. Dazu hat man letztendlich eine Gebäudeversicherung. Viel wichtiger erachte ich da die Vorsorge, dass es nicht so weit kommt. Deshalb Rauchmelder in allen Räumen installieren um Leib- und Leben rechtzeitig in Sicherheit zu bringen und Kleinfeuer ggf. mit Feuerlöscher selbst bekämpfen.
Eine Unterbrechung der PV-Spannung ist ja nur wirksam wenn man sie direkt an jedem Modul kappt. Bei 31 Modulen ist das sehr aufwendig und auch wieder fehleranfällig.
Hallo,
eine kurze Frage zur PV Anlage. Ich spiele mit dem Gedanken auch eine PV Anlage in der Kombination Wechselrichter u. PV Module von Fronius / Heckert montieren zu lassen. Ist der Preis pro KWp von 1180 brutto oder netto. Setzen Sie die 70% „hart“ od.
„weich“ um?
Gruß Jens
1180€ netto komplett. Wir setzen 70% „hart“ ein
Wie groß ist eure Dachfläche? Damit sich 31 Module ausgehen?
verfügbare Dachfläche 13m x 7m = 91qm abzgl. Dachfenster & Satanlage
Hallo,
eine Frage zur Prognose hinsichtlich der Eigenverbrauchsquote. Diese wird ja in der Angebotsphase angegeben. Wie realistisch war sie bei Dir? Die Ertragsprognose war ja erstaunlich exakt.
Gruß Nico
Hallo,
konntest du die prognostizierte Eigenverbrauchsquote erreichen oder gar übertreffen? Mich würde interessieren, ob diese genauso (erschreckend) gut prognostiziert wurde wie die Ertragshöhe.
Gruß Nico
Wie schon im anderen Beitrag geschrieben:
Plan laut Projektbericht:
solarer Deckungsanteil: 22,8%
Eigenverbrauchsquote: 21,9%
IST 2015:
solarer Deckungsanteil: 34,4%
Eigenverbrauchsquote: 33,2%
Die erreichten Werte liegen weit über der Prognose, vor allem weil ich nach Installation der PV-Anlage die Wärmepumpe fast ausschließlich am Tage bzw. bei PV-Ertrag laufen lasse. Anfangs hatte ich die Warmwasser-Zieltemperatur bei PV-Überschuss stark übersteuert (65Grad statt 45Grad). Das bringt aber m.E. nicht so viel, da ab 52 Grad der Heizstab zuschaltet und so der Wirkungsgrad der WP in die Knie geht. Da verkaufe ich jetzt lieber den Überschuss.
Regelungstechnisch ist da aber noch eine Menge drin, bisher hatte ich noch keine richtige Zeit mir da was selbst mit Loxone zu programmieren. Aber so läufts auch ganz gut.